Brands Hatch hat seinen neuen Prinzen: Tobias Dauenhauer sicherte sich auf dem 1,94 Kilometer langen Indy-Kurs seinen ersten Saisonsieg und die Krone für den besten EuroNASCAR-2-Fahrer des Wochenendes. Der Deutsche übernahm gleich beim Start die Führung und führte anschließend alle 30 Runden an, um als Erste die letzte schwarz-weiß-karierte Flagge des NASCAR GP von Großbritannien 2021 zu sehen. Dauenhauer übernahm außerdem die EuroNASCAR-2-Gesamtführung von seinem Teamkollegen Martin Doubek.
Dauenhauer erwischte auf der Außenseite einen guten Start und kam in der Paddock Hill Bend am Samstagssieger Advait Deodhar vorbei. Der 23-Jährige zog an der Spitze der Konkurrenz davon und kam nach 30 Runden unter grün auf Platz eins ins Ziel. Es war der erste Saisonsieg des Fahrers des Nr. 50 Ford Mustangs von Hendriks Motorsport, der außerdem den roten Whelen-Banner für die Führung in der Gesamtwertung bekam.

“Es war einfach nur unglaublich”, sagt Dauenhauer, der den vierten EuroNASCAR-2-Sieg seiner Karriere perfekt machte. “Es ist großartig, den ersten Saisonsieg geholt zu haben. Es ist außerdem klasse, dass einige Fans wieder an die Strecke kommen durften und ich hoffe, dass wir alle Zuschauer auf den Tribünen unterhalten haben. Das Team hat einen großartigen Job gemacht und mir einen schnellen Ford Mustang zur Verfügung gestellt. Wir haben eine gute Pace gezeigt und dafür bin ich sehr dankbar.”
Während Dauenhauer ins Ziel cruiste, erlebte DF1-Racing-Pilot Simon Pilate am Steuer des Nr. 66 Chevrolet Camaros ein aufregendes Rennen. Der Belgier startete von Platz drei und versuchte immer wieder, an Deodhar auf Platz zwei vorbeizukommen. Als ihm langsam die Runden ausgingen, startete Pilate in Runde 27 das entscheidende Manöver: Er überholte Deodhar, um sein bisher bestes EuroNASCAR-2-Ergebnis einzufahren. Der erste Inder, der jemals ein EuroNASCAR-Rennen gewonnen hat, musste sich nach einer soliden Leistung am Steuer der Nr. 56 CAAL-Racing-Maschine mit Platz drei zufrieden geben.

Not Only Motorsports Naveh Talor startete von Platz fünf aus ins Rennen und hatte es mit Lokalmatador Shaun Hollamby im Nr. 77 Chevrolet Camaro von DF1 Racing zu tun. Der Israeli klebte bis Runde elf am Heck des Briten, kam dann aber an Hollamby vorbei und übernahm so Platz vier. Hollamby verlor eine weitere Position gegen Vladimiros Tziortzis, der für Academy Motorsport / Alex Caffi Motorsport an den Start geht. Während Hollamby Sechster wurde, komplettierte der Zypriot die Top 5. Der Brite gewann außerdem das Rennen in der Legend Trophy vor Max Lanza und Yevgen Sokolovskiy.
Hollambys Teamkollege Justin Kunz folgte vor Double-V-Racing-Fahrer Pierluigi Veronesi auf Rang sieben. Thomas Krasonis schaffte ein starkes Comeback: Der Grieche startete von Platz 16 und fuhr letztlich in 30 Runden bis auf Rang neun vor. Not Only Motorsports Leevi Lintukantu komplettierte die Top 10 und sicherte sich den Sieg in der Rookie Trophy. Alberto Panebianco und Miguel Gomes komplettierten das Podium der Sonderwertung. Solaris-Motorsport-Fahrerin Alina Loibnegger schlug im Kampf um den Sieg in der Lady Trophy Arianna Casoli.

Martin Doubek, der als Gesamtführender in das Rennen gestartet war, wurde in Runde fünf in einen Unfall verwickelt. Der Tscheche versuchte nach einem Kontakt mit 42-Racing-Pilot Francesco Garisto, wieder in die Spur zu finden. Er schaffte es aber letztlich nur, auf Platz 13 ins Ziel zu kommen. Michael Bleekemolen fiel im Kampf um den Legend-Trophy-Sieg zurück, weil er seinen Nr. 69 Ford Mustang wegen technischer Probleme an die Box steuern musste.
Die NASCAR Whelen Euro Series wird am 28. und 29. August mit dem NASCAR-GP der Tschechischen Republik auf dem Autodrom Most zurückkehren. Das Qualifying und alle Rennen werden live auf den EuroNASCAR-Plattformen – YouTube, Facebook und Twitch – sowie Motorsport.tv übertragen.
