Die NASCAR Whelen Euro Series zieht viele Gentleman-Fahrer in der EuroNASCAR-2-Division an und die Legend Trophy hat sich als faszinierende Wettbewerb etabliert. Die spezielle Wertung für Fahrer ab 40 Jahren ist ein Garant für tolle Kämpfe und einen spannenden Kampf um den Titel. In der NWES-Saison 2023 lieferten sich Melvin de Groot und Claudio Cappelli ein phänomenales Duell um die Legend Trophy, das im letzten Rennen der Saison zu Gunsten von de Groot vom Team Bleekemolen entschieden wurde. Der Niederländer verteidigte seinen Titel erfolgreich und hob die Trophäe zum zweiten Mal in Folge in die Luft.
De Groot verpasste den Saisonauftakt auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia und hatte während der regulären Saison keinen Spielraum für Fehler. Nach dem NASCAR-GP von Deutschland strichen alle Fahrer ihre beiden schlechtesten Ergebnisse und der Niederländer wurde endlich die Nullen in seiner Bilanz los und sprang auf den zweiten Platz zurück, 30 Punkte hinter Cappelli. Damit war der Weg für den Fahrer des Team Bleekemolen frei, seinen Titel auf dem Circuit Zolder zu verteidigen, aber der 46-Jährige musste jede Zehntelsekunde herausquetschen, um seinen italienischen Rivalen in einem epischen Kampf um die Legend Trophy zu schlagen.
Platz 1: Melvin de Groot (344 Punkte)
Nach einem späten Start in die Saison auf dem Indy Circuit of Brands Hatch jagte de Groot seine Rivalen in der Legend Trophy, um eine Chance zu haben, seinen 2022 gewonnenen Titel zu verteidigen. Der Niederländer brauchte einige Zeit, um sich mit zwei Legend-Trophy-Siegen – einem auf dem Brands Hatch Circuit und einem in der Motorsport Arena Oschersleben – wieder an die Tabellenspitze zu setzen. Er ging mit 30 Punkten Rückstand in das EuroNASCAR-Finale, denn Cappelli hatte zu diesem Zeitpunkt fünf Siege in der Sonderwertung und der Italiener sah wie die dominierende Kraft aus. Als es in Belgien um doppelte Punkte ging, setzte de Groot alles daran, den Titel zu holen.
Der Niederländer holte am Samstag auf dem Circuit Zolder als Dritter sein viertes Gesamtpodium und schloss damit zu Cappelli auf, der im Rennen zwar Runden führte, aber wegen eines technischen Defekts an seinem Nr. 18 Ford Mustang zurückfiel. Der Fahrer vom Team Bleekemolen im Nr. 69 Ford Mustang nutzte die Schwierigkeiten seines Rivalen und sorgte für ein spektakuläres Finale am Sonntag. Mit einem fünften Platz überholte de Groot Cappelli, der im letzten Rennen der NWES-Saison Zehnter wurde, in der Legend Trophy-Wertung und holte sich mit insgesamt vier Siegen in der Sonderwertung am Ende des Jahres 2023 den Titel. Mit zwei Legend-Trophy-Gesamtsiegen ist de Groot Zweiter in der historischen Wertung hinter Jerry de Weerdt, der die Sonderwertung dreimal gewonnen hat.
Platz 2: Claudio Cappelli (-10)
Race Art Technology hat Cappelli für die NWES-Saison 2023 mit einer leistungsstarken Maschine ausgestattet. Gestärkt durch die Erfahrung aus dem Jahr 2022 setzte der Mann mit dem berühmten Bart den Nr. 18 Ford Mustang zu Beginn seiner zweiten NWES-Saison in den ersten fünf Rennen dreimal an die Spitze der Legend-Trophy-Wertung. Siege in den Legend-Trophy-Rennen in Valencia, Brands Hatch, Most und Oschersleben machten den aus Robecco D’Oglio stammenden Fahrer zum Spitzenreiter der Saison, doch Probleme beim ersten EuroNASCAR-2-Finale am Samstag ließen ihn in der Gesamtwertung straucheln. Am Ende musste sich Cappelli trotz einer phänomenalen Saison 2023 mit dem zweiten Platz begnügen.
Platz 3: Roberto Benedetti (-26)
Roberto Benedetti von CAAL Racing tat sich mit dem NWES-Veteranen Max Lanza zusammen, und der Italiener mischte im Kampf um die Legend Trophy mit. Auf dem Autodrom Most holte Benedetti seinen einzigen Sieg in der Sonderwertung und belegte einen starken zehnten Platz in der Gesamtwertung. Der 48-Jährige hat mit seinem Nr. 88 Chevrolet Camaro eine gute Pace gezeigt und sich bei jeder Veranstaltung gesteigert. Sieben Top-10- und eine Top-5-Platzierung waren die Höhepunkte einer guten Saison für Benedetti, der das Podium der Legend Trophy auf dem Circuit Zolder in Belgien komplettierte.
Featured image by NASCAR Whelen Euro Series / Nina Weinbrenner
